
Wenn es kalt wird, zieht man sich eine dicke Jacke an und setzt sich eine Mütze auf. Diese "Isolierung" sorgt dafür, dass der Körper nicht zu viel Wärme und damit Energie verliert. Auch ein Haus profitiert von der richtigen Dämmung - nicht nur in der kalten Jahreszeit. Werden entsprechende Maßnahmen zur Modernisierung in der richtigen Reihenfolge vorgenommen, lässt sich das ganze Jahr viel Energie und Geld sparen. Wärmeschutzverglasung, Dämmung von Fassade, Keller und Dach sowie eine neue Heizung können den durchschnittlichen Energieverbrauch um bis zu 70 Prozent im Vergleich zu einem Haus ohne Modernisierung senken.
"Um bei der Modernisierung effektiv vorzugehen, kommt es auf die richtige Reihenfolge an: Eine neue Heizung sollte erst dann installiert werden, wenn eine entsprechende Dämmung dafür sorgt, dass nicht unnötig viel Energie verloren geht", rät Energieberater Arndt Jänsch.
Neue Fenster für ein behagliches Raumklima
Der Energieberater empfiehlt daher, bei der Modernisierung mit den Fenstern zu beginnen. Die Senkung des U-Wertes - der Wärmedurchgangskoeffizient, der den Wärmeverlust der Fenster pro Quadratmeter Kelvin (W/m2K) angibt - zeigt deutliche Wirkung. "Mit dem Austausch von Zweischeiben-Isoliergläsern gegen moderne Wärmedämmfenster lassen sich bei einer für ein Einfamilienhaus üblichen Fensterfläche von 25 Quadratmetern nach der Modernisierung bis zu 500 Liter Heizöl pro Jahr einsparen", rechnet der Energieberater vor.
Großer Sparfaktor: Dämmung der Außenwände
Sind die Fenster auf den neuesten Stand gebracht, sollte auch die Fassade eine Modernisierung erhalten. Durch die Größe der Fläche kann man hier mit einer entsprechenden Dämmung schnell den Energieverbrauch um 30 Prozent senken. Je nach baulichen Gegebenheiten stehen ein Wärmedämmverbundsystem (WVDS), eine vorgehängte hinterlüftete Fassade oder eine Kerndämmung zur Auswahl. "Je dicker die Dämmung umso größer ist natürlich der Energiespareffekt", weiß Energieberater Arndt Jänsch und nennt als Richtwert zwölf bis 15 Zentimeter.
Energieberater warnt vor Wärmeschlupflöchern in Keller und Dach
Wärme und Energie können das Haus auch nach oben und unten ungenutzt verlassen. Deshalb dürfen Dach und Keller nicht vergessen werden. Der Energieberater spricht in diesem Zusammenhang sogar von "Wärmeschlupflöchern". Bei der Modernisierung des Daches muss zunächst berücksichtigt werden, ob dieser Raum genutzt wird. Ist dies nicht der Fall, verlangt der Gesetzgeber eine ausreichende Dämmung der obersten Geschossdecke. Soll der "oberste" Teil des Hauses jedoch ausgebaut werden, bietet sich eine Kombination aus Zwischen- und Untersparrendämmung an. Falls eine Modernisierung des Daches ebenfalls geplant ist, kommt auch eine Aufsparrendämmung in Frage, die zusätzlich den Effekt hat, dass die Dachsparren im Inneren sichtbar bleiben können.
Dämmung für die Kellerdecke hilft auch gegen kalte Füße
So wie gutes Schuhwerk und warme Socken gegen kalte Füße helfen, trägt die Dämmung des Kellers zu einem angenehmen Wohnklima im ganzen Haus bei. Werden dessen Räume geheizt, empfiehlt sich im Rahmen der Modernisierung die fachgerechte Dämmung von Kellerwänden und -boden, so der Energieberater. Wird das unterste Geschoss jedoch nicht regelmäßig genutzt und somit auch nicht geheizt, schafft die Dämmung der Kellerdecke Abhilfe und sorgt für mollig warme Füße im Erdgeschoss.
Zu guter Letzt: Modernisierung der Heizung
Sind diese Schritte bei der Modernisierung abgeschlossen, lohnt sich der Blick auf die Heizung. In der Regel sinkt die notwendige Heizleistung durch die vorangegangenen Modernisierungsmaßnahmen soweit, dass für das Haus eine kleiner dimensionierte Anlage ausreicht - was wiederum Geld spart.
Quelle: energie-fachberater.de; Foto: LBS